Überblick Plickers

Website: Startseite
Kurs: Digitale Tools fürs Personalisierte Lernen
Buch: Überblick Plickers
Gedruckt von: Gast
Datum: Freitag, 18. Oktober 2024, 19:28

1. Eckdaten

  • Beschreibung: Plickers ist ein digitales Werkzeug, mit dem man in Gruppen von bis zu 64 Personen Wissensabfragen durchführen, erfassen und die Ergebnisse in Echtzeit auf einem Monitor präsentieren kann. Gleichzeitig können auch die individuellen Ergebnisse der Lernenden von der Lehrperson erfasst und eingesehen werden.
  • URL: https://www.plickers.com (Hauptseite, Login) 
  • Anbieter: Plickers, San Francisco Bay Area, West Coast, Western US 
  • Kosten: Freemium Modell: Es gibt kostenlose Konten, die mit Einschränkungen genutzt werden können (z.B. keine Bilder) und kostenpflichtige Pro Konten. Für Schulen gibt es noch einmal gesonderte Konditionen über das School Agreement. Mit einem Schulkonto können Lehrkräfte Quiz teilen.

2. Datenschutz

Bezüglich der Server Standort(e) ist in der Datenschutzerklärung die Angabe zu finden, dass Daten sowohl in den USA als auch in den Ländern gespeichert werden können, in welchen die genutzten Unterauftragnehmer sitzen. Alle IP Nummern, die von Plickers selbst genutzt werden, weisen auf Serverstandorte in den USA hin.

Als US Anbieter unterliegt Plickers der US Gesetzgebung und ist verpflichtet, Daten von Nutzenden an Ermittlungsbehörden auf Verlangen herauszugeben. Nutzenden aus der EU stehen dabei keine Betroffenenrechte vergleichbar denen unter der DSGVO zu, auch wenn eine Ansprechperson für Datenschutzanfragen mit Sitz in der EU benannt ist.


  • englischsprachige Datenschutzerklärung findet sich unter Privacy, ein Datenschutzbeauftragter ist erreichbar unter dpo@plickers.com
  • Für Nutzer in der EU hat Plickers einen europäischen Vertreter, der per E-Mail unter pli-ckers@dpr.eu.com erreichbar ist oder über die URL https://www.datarep.com/plickers kontaktiert wer-den kann  Dienstleister, den man als Vertreter im Sinne der DS-GVO beauftragen kann.
  • In der Datenschutzerklärung Angabe enthalten, dass der Child Online Privacy Act (COPPA) eingehalten würde.
  • Bezüglich EU Verweis auf den EU-US Privacy Shield in Datenschutzerklärung, der mittlerweile jedoch obsolet ist; zudem Angabe, hinter der DS-GVO zu stehen und den eigenen Dienst nach den Vorgaben Privacy by Design und Privacy by Default gestaltet zu haben.
  • Ein Auftragsverarbeitungsvertrag wird vom Anbieter nicht zur Verfügung gestellt.
  • Plickers gibt an, Daten mit seinen Unterauftragsverarbeitern zu teilen, soweit dieses erforderlich sei, um die Dienstleistungen zu erbringen, die Plickers benötigt. Dabei betont das Unternehmen, dass diese Unterauftragnehmer Schutz und Sicherheit der Daten wahrten und sich an die geltenden Gesetze hielten. 
  • Laut Herrn Thiede (Datenschutzbeauftrager des Landkreis Olpe) nutzt Plickers wahrscheinlich die Dienste Dritter mit einer Art Vertrag zur Auftragsverarbeitung. Eine Garantie gäbe es diesbezüglich jedoch nicht.
  • Folgende Cookies werden genutzt: eine Reihe vom Anbieter selbst gesetzter Cookies (1st Party Cookies) und zwei Cookies von Dritten (3rd party Cookies) (Google und Stripe, ein Internet-Bezahldienst)
  • Im Hintergrund wurden Tracker nachgewiesen, darunter Google Dienste (Google-Analytics, GStatic und Google API), Stripe, Polyfill, ein Dienst zur Herstellung von Browser Kompatibilität und Segment, ein Tool, mit welchem sich die Nutzerinteraktion mit einer Plattform auswerten lässt.
  • Eine Überprüfung von Google-Analytics mit dem Tool der Uni Bamberg ergibt “Diese Seite nutzt Google Analytics ohne IP-Anonymisierung.”


3. Handhabung

In diesem YouTube-Video finden Sie eine Anleitung zur Registrierung, zum Anlegen einer Lerngruppe und zur Erstellung von Abfragen bei Plickers:

Quelle: Tino Trubel YouTube-Kanal ttrubel

In diesem Video erfahren Sie, wie Sie mittels der Codekarten Ergebnisse einzelnen Auszubildenden bzw. ganzen Klassen zuordnen können. Außerdem wird demonstriert, wie das Abstimmungsergebnis dargestellt werden kann.

Quelle: H.D. Hirth YouTube-Kanal


4. Nutzung von Plickers in einer Lehrsituation

Eine Codekarte, die die Ziffer 18 aufgedruckt hat, und die Buchstaben A, B, C und D jeweils an den Kanten des CodesLinkerhand ist eine Codekarte zu sehen. Sie enthält eine Ziffer zur Zuordnung der einzelnen Lernenden. Außerdem befindet sich jeweils an den Kanten des Codes einer der Buchstaben A, B, C oder D. Die Lernenden müssen die Code-Karte so hochhalten, dass der Buchstaben nach oben gerichtet ist, der für die Antwort steht, für die sie sich entschieden haben.

Zum Scannen sollten die Azubis die Karten mit der Seite mit dem aufgedruckten Code nach vorne gedreht halten, so dass sie nur die Rückseite der Code-Karten ihrer und aller anderen Lernenden sehen. Die Buchstaben sind mit Absicht so klein gehalten, so dass die Lernenden die Antworten der anderen nicht ablesen können. 

Mikel Agirregabiria CC BY-NC-SA 2.0 

Person scannt Codekarten von Lernenden, die diese, mit dem Code Richtung Tablet gerichtet, hochhalten


Und so sieht es aus, wenn mit der App die gewählten Antworten der Auszubildenden auf den Codekarten in einer Lehrsituation gescannt werden. Die Ergebnisse erscheinen direkt auf dem Bildschirm der Lehrperson. Die Namen von Auszubildenden, die eine falsche Antwort gewählt haben, werden rot hinterlegt. Die Namen der Auszubildenden, die korrekt geantwortet haben, werden grün hinterlegt. 


François Jourde CC BY-NC-SA 2.0 



Ergebnisdarstellung einer Gruppenabfrage mit Mehrfachauswahl in Form eines BalkendiagrammsDas Gesamtergebnis der Lerngruppe als anonymisierte Hochrechnung in Form eines Balkendiagramms kann nach Abscannen aller Codekarten auf dem zweiten Endgerät, einem Rechner oder PC, per Webanwendung der Plickers-App, gezeigt werden.


Balkendiagramm: Frau SonnigCC BY 3.0 DE

5. Plickers mit Azubis nutzen

  • Die Lehrperson muss sich bei Plickers registrieren und benötigt neben einem fest installierten Desktop-PC ein ebenfalls mit dem WLAN verbundenes mobiles Endgerät, worauf die App ebenfalls installiert sein sollte.
  • Ein Beamer und eine Leinwand zur Projektion der Ergebnisse erscheinen sinnvoll.
  • Die Auszubildenden benötigen kein mobiles Endgerät, sondern erhalten QR-Codekarten, die die Lehrperson mittels Handy- oder Tabletkamera und der Plickers-App abscannen kann. Die Code-Karten (Download auf der Webseite) müssen entsprechend der Anzahl der Azubis in der Lerngruppe vorliegen. Zwecks Wiederverwendbarkeit empfiehlt es sich, diese matt zu laminieren.
  • Aus Datenschutzgründen sollten die Lernenden die Codekarten beim Abscannen vor ihr Gesicht halten, so dass sie nicht zu erkennen sind.
  • Wenn die Ergebnisse einzelnen Auszubildenden zuordenbar sein sollen, müssen die Codekarten den jeweiligen Azubis fest zugeordnet werden. Aus Datenschutzgründen ist eine Hinterlegung der Namen der Lernenden unter Pseudonym in der Anwendung erforderlich. Die Zuordnung der Pseudonyme zu den Klarnamen der Auszubildenden weiß im Idealfall nur die Lehrperson. Am Besten wird sie in analoger Form aufbewahrt.
  • Abgesehen von der informierten Einwilligung, in der die Erziehungsberechtigten und auch über 16-jährige Azubis der Nutzung von Plickers in der Ausbildung zugestimmt haben müssen, erscheint es sinnvoll, den Lernenden transparent zu machen, dass ihre individuellen Ergebnisse erhoben werden.
  • Mögliche Frageformate sind limitiert: Die Auswahl besteht zwischen Fragen mit Einfach-Auswahlmöglichkeiten und Wahr-Falsch-Fragen.

6. Personalisierte Lernangebote

Plickers erhöht den Aktivierungsgrad in größeren Lerngruppen: alle Lernenden sind dazu aufgefordert, zu einer von der Lehrperson präsentierten Frage eine Antwort zu geben.

  • Mit Hilfe von Plickers erhält die Lehrperson in Echtzeit eine Rückmeldung darüber, wie hoch der Anteil der Azubis ist, die eine Übungsaufgabe korrekt gelöst hat.
  • Wenn die Codekarten per Zufall zugewiesen werden, kann didaktisch wie mit dem Feedbacktool PINGO vorgegangen werden. In diesem Fall ist außschließlich eine Rückmeldung über den Lernstand der gesamten Gruppe möglich. Über den Stand individueller Lernenden erhält die Lehrperson dann keine Informationen.

  • Sind die Codekarten den Azubis per Pseudonym individuell zugeordnet, kann die Lehrperson Plickers als Diagnoseinstrument einsetzen:
    anhand der Antworten können Gruppen von Lernenden mit ähnlichem Kompetenzniveau gebildet und ihnen Übungen zur Vertiefung oder zur Wiederholung zugewiesen werden. So können bedarfsgerechte Lernangebote geschaffen werden, die dem Leistungsniveau der Azubis entsprechen.